AnhĂ€nger kommen auch im privaten Bereich immer hĂ€ufiger zum Einsatz: Beim Baumarkt ausgeliehen, bringen sie schnell und gĂŒnstig den Großeinkauf heim, als mobile Ferienunterkunft werden sie bei Familien immer beliebter – und in vielen Trend-Sportarten, von Kayaking ĂŒber Snowboardfahren bis hin zum Reiten, sind sie zum Transport unverzichtbar. Doch wenn immer mehr Gelegenheits-GespannfĂŒhrer auf den Straßen unterwegs sind, steigt auch die Unfallgefahr, denn das Fahren mit AnhĂ€ngsel birgt so einige TĂŒcken. Deshalb sollten Autobesitzer, die einen AnhĂ€nger bewegen wollen, genau wissen, was dabei auf sie zukommt. Vor allem das Beladen und der Umgang mit dem speziellen Fahrverhalten wollen gelernt sein.

AnhÀnger rechtssicher fahren

Die Rechtssicherheit beim Fahren eines Gespannes mit AnhĂ€nger lĂ€sst sich vor allem an drei Punkten festmachen: Zulassung, FĂŒhrerschein und Gewicht. In punkto Zulassung gilt: Bis auf wenige Ausnahmen in der Landwirtschaft unterliegen sĂ€mtliche AnhĂ€nger der Zulassungspflicht, mĂŒssen also als eigenes Fahrzeug angemeldet sowie mit einem eigenen Kennzeichen und auch mit einer eigenen Haftpflichtversicherung ausgestattet werden. Die FĂŒhrerscheinklasse wiederum spielt im direkten Zusammenhang mit dem Gewicht eine Rolle: Denn mit unterschiedlichen FĂŒhrerscheintypen sind auch unterschiedliche Berechtigungen zum FĂŒhren von AnhĂ€ngern verbunden.

Dabei gilt: Mit einem FĂŒhrerschein der Klasse 3 dĂŒrfen Gespanne von maximal 7,5 Tonnen Gesamtgewicht und mit maximal zweiachsigem AnhĂ€nger bewegt werden. GrĂ¶ĂŸer sind da die BeschrĂ€nkungen fĂŒr die Besitzer von FĂŒhrerscheinen der Klasse B: Sie dĂŒrfen nur noch AnhĂ€nger von maximal 750 kg Gewicht und Gespanne bis zu maximal 3,5 kg Gesamtgewicht steuern.

Wie groß das Gewicht des AnhĂ€ngers sein darf, bestimmt neben diesen Vorgaben vor allem das Zugfahrzeug: Mit einem PKW dĂŒrfen nur AnhĂ€nger gezogen werden, die in beladenem Zustand das Leergewicht des Zugfahrzeugs nicht ĂŒbersteigen, an SUV dĂŒrfen Ladungen angehĂ€ngt werden, die maximal das anderthalbfache des Leergewichts des Autos betragen. Ganz genau sind die zulĂ€ssigen Gewichte im Fahrzeugbrief des Autos angegeben.

AnhÀnger sicher beladen und ankuppeln

Es geht jedoch nicht nur darum, die Maximallast zu beachten, sondern diese auch optimal auf der LadeflĂ€che des AnhĂ€ngers zu verteilen. Dabei sollten die schwersten Lasten immer ĂŒber den Achsen zum Liegen kommen, die leichtesten im Vorderteil deponiert werden. Die Ladung muss darĂŒber hinaus mit Zurrseilen gegen Verrutschen gesichert werden – ein Schutz gegen das Verrutschen von GegenstĂ€nden ist auch beim Beladen von WohnanhĂ€ngern wichtig. Außerdem ist es von Bedeutung, die richtige StĂŒtzlast zu erreichen – sie ist in der Zulassungsbescheinigung und oftmals auch direkt auf der Deichsel vermerkt.

Beim Ankuppeln eines HĂ€ngers darf das Beleuchtungskabel nicht vergessen werden, das in der Regel im Anschluss links neben der AnhĂ€ngerkupplung eingesteckt werden muss. Bei gebremsten HĂ€ngern – das sind alle fĂŒr lĂ€ngere Fahrten und grĂ¶ĂŸere Lasten ausgelegten Modelle – muss außerdem ein Abreißseil angebracht werden, das eine automatische Bremsung auslöst, sollte sich der HĂ€nger wĂ€hrend der Fahrt vom Zugfahrzeug trennen.

AnhÀnger sicher steuern

Das Steuern eines Gespanns mit AnhĂ€nger sollten unerfahrene Fahrer bewusst ĂŒben, um ein GefĂŒhl fĂŒr das Handling zu bekommen. Vor allem das Anfahren und Bremsen unterscheidet sich erheblich vom Fahren ohne AnhĂ€nger. Bei Berg-Anfahrten empfiehlt sich ein Losfahren schrĂ€g zur Neigung, so dass das Gespann in der Ebene losrollen kann. Beim Bergabfahren sollte die Motorbremse so oft wie möglich eingesetzt werden – und bei besonders steilen Strecken mit gebremsten AnhĂ€ngern öfter eine Pause eingelegt werden, damit sich die heißlaufende Auflaufbremse abkĂŒhlen kann. Beim Bremsen muss aufgrund des grĂ¶ĂŸeren Gesamtgewichts mit einem lĂ€ngeren Bremsweg gerechnet werden.

Kurvenfahrten mit AnhĂ€nger sind ebenfalls nicht ganz einfach, da die HĂ€nger immer einen kleineren Radius fahren als das Zugfahrzeug. Deshalb sollten Linkskurven möglichst weit von außen genommen und Rechtskurven an der linken Fahrspurgrenze angefahren werden.

Gespanne neigen darĂŒber hinaus dazu, sich aufzuschaukeln. Habt sich das Schlingern bereits vom HĂ€nger auf das Zugfahrzeug ĂŒbertragen, hilft nur ein kurzer, starker Bremsdruck, um wieder Ruhe ins Gespann zu bringen. Gegensteuern jedoch sollte tunlichst vermieden werden.

Beim Einsatz von AnhĂ€ngern gibt es vieles zu beachten: Von der Zulassungspflicht ĂŒber die richtige Art des Beladens bis hin zum fachkundigen Steuern des Gespanns reichen die Faktoren, die beim Umgang mit einem HĂ€nger wichtig sind.